Unser Projektpartner: Wärtsilä 25
Die Wärtsilä Corporation ist ein finnisches Unternehmen, das Antriebsaggregate und weitere Ausrüstungen für den Marine- und Energiesektor produziert und wartet. Weltweit beschäftigte das Unternehmen zum Zeitpunkt des Projekts über 19.000 Mitarbeiter und war in rund 80 Ländern aktiv.
Angesichts des weltweit wachsenden Interesses an nachhaltigen Lösungen hat Wärtsilä der Entwicklung von Technologien und Produkten mit reduziertem CO₂-Fußabdruck Priorität eingeräumt. Ein Beispiel dafür ist die neue Motorenplattform Wärtsilä 25, die entwickelt wurde, um den zukünftigen maritimen Anforderungen an Antrieb und Leistung bei Netto-Null-Emissionen gerecht zu werden. Auf Basis früherer Erfahrungen und Erkenntnisse wurde ein Produktentwicklungsteam zusammengestellt, um eine modulare Lösung zu entwickeln.
SUMMARY
Ergebnisse
Wartungsintervall von 24.000 auf 32.000 Betriebsstunden erhöht
<600 Modulvarianten decken die gesamte Produktfamilie ab
Unterstützung zahlreicher Kraftstoffoptionen: Diesel, Gas, Biokraftstoffe, Ammoniak und weitere
Nutzung bewährter Technologien aus bestehenden Motorenfamilien
Volle Konfigurierbarkeit der Wärtsilä 25
„Aufbauend auf unserem bisherigen Modularitätswissen und in Verbindung mit agilen Arbeitsmethoden konnten wir das neueste Mitglied unseres Produktportfolios schneller als je zuvor auf den Markt bringen.“
Tuomas Linna,
Program Manager Wärtsiliä
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Herausforderungen im Unternehmen
Die weltweite Schifffahrtsindustrie steht unter erheblichem wirtschaftlichem und regulatorischem Druck. Steigende Anforderungen an Kraftstoffeffizienz, Wartungsfreundlichkeit und CO₂-Reduktion erfordern neue technologische Ansätze. Gleichzeitig gelten aufgrund der langen Lebenszyklen von Schiffen besonders hohe Anforderungen an die Zukunftssicherheit neuer Antriebslösungen.
Die Einführung alternativer Kraftstoffe – beispielsweise Ammoniak, Methanol oder Wasserstoff – wird mittel- bis langfristig höhere Betriebskosten mit sich bringen. Daher müssen neue Motorenplattformen von Beginn an so konzipiert werden, dass sie sowohl effizient als auch flexibel für künftige Anpassungen nutzbar sind.
Wärtsilä 25: Zukunftssichere Plattform durch modulare Architektur
Mit der Entwicklung des Wärtsilä 25 stellte das Unternehmen eine neue Motorenfamilie vor, die auf modularer Architektur basiert und sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:
- Längere Wartungsintervalle
- Niedriger Kraftstoffverbrauch
- Geringerer ökologischer Fußabdruck
- Hohe Anpassbarkeit für zukünftige Regulierungen und Technologien
Die Fähigkeit zur nachträglichen Aufrüstung mit minimalem Aufwand macht die Plattform besonders attraktiv für Reeder, die auf langfristige Investitionssicherheit angewiesen sind.
Wiederverwendung bewährter Module zur Effizienzsteigerung
Die modulare Architektur früherer 4-Takt-Motoren ermöglichte es Wärtsilä, auf erprobte Komponenten zurückzugreifen und Entwicklungsressourcen gezielt einzusetzen. So konnten beispielsweise Einlasssteuerungen und Gasführungssysteme aus bestehenden Plattformen übernommen werden – mit dem Effekt:
- Reduzierter Entwicklungsaufwand
- Schnellere Time-to-Market
- Erhöhte Systemkompatibilität innerhalb der Produktfamilie
„Die bestehende modulare Architektur der 4-Takt-Motoren bot einen soliden Rahmen, um notwendige Modulvarianten für Wärtsilä 25 abzuleiten und Marktanforderungen zu erfüllen. PALMA bildet die Grundlage für zukünftige Wartungs- und Entwicklungsarbeiten.“
Jussi Sippola, Chief Expert, Product Architecture Management & Modularity
Was wir gemeinsam erreicht haben
Seit 2009 arbeitet Wärtsilä eng mit Modular Management zusammen und hat seither mehrere modulare Plattformprojekte in den Bereichen Ship Power und Power Plant erfolgreich realisiert. Ein zentrales Ergebnis dieser Kooperation war die Entwicklung einer einheitlichen modularen Plattform für alle mittelschnelllaufenden 4-Takt-Motoren.
Unter Einsatz von Modular Function Deployment (MFD®) entstand ein modulares System, das:
- sämtliche Kundensegmente und Anwendungen abdeckt
- für zukünftige Anforderungen in Bezug auf neue Kraftstoffe, Energieeffizienz und Umweltvorgaben vorbereitet ist
- als Basis für unterschiedliche Motorenfamilien dient – darunter auch die neue Wärtsilä 25
PALMA als Steuerungswerkzeug für modulare Produktarchitekturen
Die Plattform wird zentral in PALMA (Product Architecture Lifecycle Management Application) verwaltet – ein System zur Definition, Weiterentwicklung und Integration modularer Architekturen. PALMA unterstützt:
- Planung und Priorisierung von Modulvarianten
- Spezifikation von Schnittstellen und Baugruppen
- 3D-Modellierung, Konfigurationsprüfung und Integration in nachgelagerte Systeme (PDM, Vertrieb, Fertigung)
Die Schnittstellenmatrix in PALMA ermöglicht standardisierte Verbindungen zwischen Modulen und schafft Transparenz über Wechselwirkungen. Dadurch kann das Wärtsilä-Entwicklungsteam gezielt bestimmen, welche Komponenten überarbeitet oder neu entwickelt werden müssen – auf Basis aktueller Marktanforderungen.
Mit PALMA ist es heute möglich, dass ein kleines Team gleichzeitig drei Generationen von Motorenfamilien betreut und weiterentwickelt – effizient, transparent und konfigurierbar.
Technologische Exzellenz und operative Effizienz mit Wärtsilä 25
Die neue Wärtsilä 25-Motorenfamilie setzt in mehrfacher Hinsicht neue Maßstäbe:
- Wartungsintervalle verlängert von 24.000 auf 32.000 Stunden
- Optimierter Wartungszeitpunkt, abgestimmt auf Trockenliegezeiten
- Einsatz als Haupt- oder Hilfsaggregat, mit hoher Konfigurierbarkeit
- Optionen für variable oder konstante Geschwindigkeit, flexible oder starre Montage, ein- oder zweistufige Turbolader
Technisch basiert die Produktfamilie auf den besten, bewährten Komponenten vorheriger Generationen. Gleichzeitig wurde sie für zukünftige Anforderungen ausgelegt:
- Netto-Null-Emissionen vorbereitet
- Unterstützt eine breite Palette an Kraftstoffen: Diesel, Gas, Biokraftstoffe, Ammoniak und mehr
Trotz des hohen Anwendungs- und Variantenspektrums umfasst die Plattform weniger als 600 Modulvarianten – ein direkter Erfolg der konsequenten Modularisierung mit PALMA als Rückgrat.