Überblick
Valmet ist weltweiter Marktführer im Bereich von Karton- und Papiermaschinen. Diese Maschinen sind äußerst komplex und in jeder Ausführung einzigartig.
Seit Anfang der 2000er hat sich der Papiermarkt von Papierqualitäten für Zeitungen und Druckerzeugnisse hin zu Kartonqualitäten für Verpackungen verschoben. Gleichzeitig hat sich der Markt für Papiermaschinen in Richtung niedrigerer Technologiestufen, kürzerer Amortisationszeiten und wachsender Konkurrenz durch Niedrigpreisanbieter entwickelt.
Diese Marktveränderungen stellten eine Herausforderung dar, und Valmet entwickelte als Gegenmaßnahme die Produktvision „fit-for-purpose“, um den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen weiterhin gerecht zu werden – jedoch auf einem deutlich wettbewerbsfähigeren Kostenniveau.
Valmet erkannte frühzeitig die Chancen der Modularisierung und erzielte erste Erfolge in Eigenregie.
Im Jahr 2012 beauftragte Valmet Modular Management mit einer vertieften Analyse, wie sich die Kundenanforderungen durch ein modularisiertes Produktportfolio besser erfüllen lassen und wie sich die Umstellung schrittweise realisieren ließe. Die dreimonatige Studie zeigte erhebliches Effizienzpotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Vertrieb über die Auftragskonstruktion und Produktion bis hin zur Installation und Inbetriebnahme.
Auf Basis dieser Analyse entschied sich Valmet, Modularisierung als zentrales Werkzeug zur Umsetzung der „fit-for-purpose“-Vision einzusetzen.
Valmet und Modular Management begannen mit der Modularisierung eines der zentralen Segmente der Papiermaschine. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Senkung der Kosten für Konstruktion, Zukaufteile und Fertigung – bei gleichzeitig hoher Kunden- und Produktflexibilität.
Das bereichsübergreifende Entwicklungsteam entwickelte zahlreiche neue Lösungen, darunter eine modulare Rahmenstruktur. Der neue Rahmen wurde leichter, einfacher herzustellen und kostengünstiger. Zudem enthält er deutlich weniger einzigartige Bauteile, um die Vielzahl an unterschiedlichen Segmentvarianten zu realisieren.
Ergebnisse
In den darauffolgenden Jahren setzte sich die Reise mit der Modularisierung der übrigen sieben Segmente der Papiermaschine fort – mit vergleichbaren Erfolgen. Die gesteigerte Wiederverwendung, Standardisierung und die reduzierte Notwendigkeit zur individuellen Auftragskonstruktion ermöglichten:
Kürzere Durchlaufzeiten und geringere Kosten in der Konstruktionsphase
Systematischeres Design-to-Cost, was sowohl das Gewicht als auch die Rohmaterial- und Fertigungskosten (z. B. Schneiden, Schweißen, Bearbeiten) senkt
Eine stärker industrialisierte Produktion, etwa durch Serienbeschaffung, standardisierte Abläufe und Arbeitsschritte, Vorrichtungen für Schweiß-, Bearbeitungs- und Montageprozesse
In einigen Fällen ein grundlegender Wandel in der Fertigung, weg von funktionalen Werkstätten mit unübersichtlichen Materialflüssen, vielen Umlagerungen, langen Durchlaufzeiten und hohem Bestand hin zu produktorientierten Fließfertigungen – mit klaren Verbesserungen bei Qualität, Durchlaufzeit und Kosten
Weniger komplexe Logistik- und Installationsprozesse, die einfacher zu handhaben sind
„Die Modularisierung war für uns in den vergangenen Jahren eine echte Transformationsreise, und ich bin sehr froh, dass wir frühzeitig den Bedarf nach einem geeigneten Partner erkannt haben.
Wir sind beeindruckt vom professionellen Auftreten und dem Fachwissen, das Modular Management als unser Partner in das Projekt eingebracht hat – und die enge Zusammenarbeit besteht bis heute fort.
Wir haben bereits greifbare, bedeutende Fortschritte erzielt und streben auch künftig nach immer höheren Zielen.“
Petri Rasinmäki,
Vice President, Board and Paper Machines Technology Unit Valmet