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Warum Gartner konfigurierbare Produktarchitekturen in den Fokus rückt

Von Fredrik Erbing

Der kürzlich von Gartner veröffentlichte “2022 Hype Cycle™ for Manufacturing Digital Transformation and Innovation” hat zum ersten Mal die konfigurierbare Produktarchitekturen als aufstrebende Technologie erkannt, die es zu beobachten gilt. Aber was genau versteht man darunter? Warum ist Konfigurierbarkeit für Produktarchitekturen wichtig? Und welchen Einfluss wird sie in der Zukunft auf globale Lieferketten und Produktion haben?

Genau über diese Themen haben wir mit Fredrik Erbing, Executive Vice President bei Modular Management, gesprochen. Lesen Sie hier die Übersetzung des Interviews.

 

F: Was bedeutet Produktarchitekturkonfiguration?

A: Produktarchitekturkonfiguration ist die zentralisierte Verwaltung einer Produktarchitektur mit integrierten Konfigurationsregeln. Unternehmen, die auf diese Methode setzen, sind wesentlich effizienter bei der kundenorientierten Produktkonfiguration und der Erstellung technisch machbarer, verkaufsfähiger Produkte. Gleichzeitig werden alle Anforderungen berücksichtigt, die sich während des Produktlebenszyklus aus den an der Produktkonfiguration beteiligten Prozessen ergeben. Eine konfigurierbare Produktarchitektur ist viel mehr als eine Schachtel mit unsortierten Legosteinen. Produktarchitekturkonfiguration dokumentiert die erforderliche Produktstruktur sowie die technische, geschäftliche und betriebliche Logik dahinter.

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F: Warum ist es für Unternehmen wichtig, ihre Produkte und Produktarchitekturen konfigurierbar zu machen?

A: Jedes Unternehmen strebt danach, Produkte zu entwickeln, die für Kunden, Stakeholder und die Gesellschaft als Ganzes relevant sind. Durch Produktkonfiguration lassen sich Ziele wie Produktführerschaft, operative Exzellenz und Kundennähe leichter erreichen. Neue Technologien können schneller in Produkte integriert werden, und die Anzahl der verfügbaren Produktvarianten steigt, was mehr Auswahl für den Kunden bedeutet. Prozesse und Lieferketten werden optimiert, und die Rentabilität steigt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem effizienten Informationsmanagement, und glücklicherweise sind die auf dem Markt verfügbaren Lösungen mittlerweile immer besser im Informationsmanagement. Wie auch sonst überall gilt: Veränderungen brauchen Zeit.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Komplexität der Produkte sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Produkte vereinen sowohl mechanische und elektronische als auch Softwarekomponenten. Noch dazu sind die Lebenszyklen der Produkte kürzer. Das alles führt zu mehr Komplexität, die effizient verwaltet werden muss.

F: Aber sagt Gartner nicht, dass es sich hierbei um eine Innovation handelt, die erst in 5-10 Jahren ausgereift sein wird?

A: Einige Unternehmen haben mit dieser Arbeitsweise bereits Erfolge erzielt. Bislang war die Verwaltung von konfigurierbaren Produkten und Produktarchitekturen mit viel manueller Arbeit und Excel-Tabellen verbunden. Um zu skalieren und auch in Zukunft mit der Nachfrage am Markt Schritt halten zu können, braucht es Methoden und Lösungen, die auf die Verwaltung komplexer Produkte zugeschnitten sind.

F: Welche Bedeutung hat es, dass Gartner Produktarchitekturkonfiguration in den aktuellen Hype Cycle für “Manufacturing Digital Transformation and Innovation” aufgenommen hat?

A: Gartner ist eines der führenden Marktforschungsunternehmen in der Branche. Wenn die Experten von Gartner sich zu einer solchen Veröffentlichung entschließen, ist das ein Zeichen dafür, dass der Wandel bereits begonnen hat. Die Technologie kann sich im Laufe der Zeit zwar abweichend von den ursprünglichen Prognosen von Gartner entwickeln, aber in jedem Fall werden Unternehmen auf die eine oder andere Weise davon betroffen sein.

F: Welche Voraussetzungen erfüllt Modular Management, um von Gartner als Anbieter in dem Bereich genannt zu werden?

A: Modular Management arbeitet eng mit Unternehmen zusammen, um das Set an Fähigkeiten zu entwickeln, die es für den Aufbau und die Pflege konfigurierbarer Produktarchitekturen braucht. Die Erkenntnisse, die wir in über 25 Jahren in den Bereichen Beratung und Software gesammelt haben, werden sowohl von unseren Kunden als auch von Forschungseinrichtungen anerkannt. Unser kollektives Wissen basiert auf Methoden und Werkzeugen, mit denen wir die Arbeitsweise unserer Kunden verändern und erweitern können. PALMA ist als die führende Softwarelösung für konfigurierbare Produktarchitekturen anerkannt.

F: Was ist PALMA?

A: PALMA ist die führende Softwarelösung für strategisches und datengesteuertes Produktmanagement. Mit PALMA haben Unternehmen die vollständige Kontrolle über den Lebenszyklus ihrer modularen Produktplattformen und erhalten gleichzeitig alle Tools für effiziente Produktkonfiguration.

PALMA wurde speziell entwickelt, um:

  • Die bestmöglichen Produktarchitekturen zu erstellen und zu verwalten, die den Kundenbedürfnissen entsprechen und mit den Unternehmenszielen in Einklang stehen
  • Produktportfolios mit vielfältig konfigurierbaren Produkten zu verwalten
  • Die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen durch ein einheitliches Informationsmodell zu erleichtern, welches die Synchronisierung von Produktdaten über die IT-Systeme der verschiedenen Abteilungen hinweg ermöglicht

F: PLM, CPQ, CRM und jetzt Produktkonfiguration. In welchem Verhältnis stehen diese Softwarelösungen zueinander?

A: Alle diese Lösungen erfüllen einen separaten Zweck und haben eine unterschiedliche Kernfunktion, wobei sich die Funktionalität im Laufe der Zeit weiterentwickelt. PLM-Systeme werden für die Verwaltung verschiedener Teile und Komponenten verwendet, CPQ-Systeme dienen der Ausführung von Kundenaufträgen, CRM-Systeme sind für die Verwaltung von Kundendaten da, etc. Der Kern von PALMA ist das Management von konfigurierbaren Produkten, mit Produktarchitekturkonfiguration als Schlüsselfunktion.

F: Wie wirkt sich die Aufnahme in den Hype Cycle auf die verschiedenen Service-Anbieter aus?

A: Alle Anbieter wollen als Priorität angesehen werden. Dass Produktkonfiguration als Technologie in den Gartner Hype Cycle aufgenommen wurde, wird Auswirkungen auf die anderen Anbieter am Markt haben, und es wird Reaktionen geben. Wir bei Modular Management begrüßen diese Reaktion, da sie Kunden dabei helfen wird, Verbesserungen zu realisieren.

F: Wie wird sich die Technologie Ihrer Meinung nach im nächsten Jahrzehnt entwickeln?

A: Composable Technologies werden eine Schlüsselrolle spielen. Informationsmodelle werden es ermöglichen, Daten über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg gemeinsam zu nutzen und die digitale Struktur zu operationalisieren. Unternehmensführungen, die verstehen, dass konfigurierbare Produktarchitekturen für den Geschäftserfolg von grundlegender Bedeutung sind, werden sich die neue Technologie zu eigen machen.

 

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Fredrik ErbingAUTHOR

Fredrik Erbing

Executive Vice President at Modular Management

fredrik.erbing@modularmanagement.com